Mit viel Elan wurde die Krone unter den Baum geschafft, denn es sollte ja schnell gehen, wenn um 20 Uhr der Kommers des Jahrgangs beginnen sollte Mit Hauruck begannen wir die Krone hochzuziehen. Es waren schon drei bis vier Meter geschafft, da senkte sich das Biest in einer Pause gaaanz langsam und bedächtig zu Boden. Was war geschehen? Der Galgen, an dem die Krone hochgezogen werden sollte, hat dem Zug durch das Seil beim Hochziehen nicht standgehalten und ist nach unten abgeknickt. Der eigentliche Grund war sicherlich, das sich die einfachen, mit Schrauben als Achsen versehenen Rollen sich aufgrund der Belastung nicht mehr drehten, und so zuviel Druck nach unten ausübten. Wir standen zunächst mal da, wie Kinder beim Dreck. Jetzt mußten unsere Handwerker wieder mal schnell denken und Abhilfe schaffen. Irgendwie schafften sie es, Lösungen zu schaffen und sie schnellstens zu verwirklichen. Gegen 19 Uhr 30 hatten wir es geschafft. Der Baum stand, die Krone hing und die Girlande war, wie es sich gehört, um den Baum gewickelt. Mit etwas Verspätung konnte der Kommers beginnen. Wir haben schön gefeiert. Unsere Damen hatten es sich nicht nehmen lassen, trotz der armen Zeit Kartoffelsalat zu machen. Wein hatten wir von der Mosel organisiert, so daß wir beim Kommers etwas richtiges zu Trinken hatten, was in dieser Zeit sicherlich nicht selbstverständlich war. Abschließend gingen wir noch mal zum Kirmesbaum, bestaunten unsere Arbeit und wagten noch einen Tanz unter dem Baum wie es so üblich war und ist. Sonntagmorgens um 10 Uhr waren wir alle, gaaanz nüchtern natürlich, im Hochamt um anschließend den Frühschoppen zu machen. Der nächste Höhepunkt für den Jahrgang war dann der Kirmeszug mit Ehrendamen und Weinbommes. Es war zu unserer Zeit jedoch nur ein Bommesträger mit zwei Damen, die den Wein unterwegs kredenzten, und man mußte schon sehr schnell sein, um den Anschluß an den Zug nicht zu versäumen. Aber wir haben es geschafft. Es war für den Jahrgang eine schöne und arbeitsreiche Zeit. Wir denken heute noch gerne daran zurück, und wir sind auch heute noch der Ansicht, daß nicht zuletzt die Erfahrung der Kirmes 1947 uns 50 Jahre lang als Jahrgang zusammengehalten hat, so daß wir heute noch Jahrgangsreisen machen und uns bei diesen Reisen auch noch immer trefflich verstehen. Das sind die Erinnerungen eines jüngeren Alten aus dem Jubiläumsverein... |